Kennst du das Land,
wo die Optionen blühn?

Die Serkowitzer Volksoper widmet im 14. Jahr ihres Bestehens ihre neue Musiktheater-Produktion dem Schriftsteller, Publizisten und Drehbuchautor Erich Kästner. Der große Sohn unserer Stadt wurde vor 125 Jahren in einem kleinbürgerlichen Elternhaus in Dresden geboren und verstarb vor 50 Jahren in München. In einer Folge von fünf Solostücken, die in ein gemeinsames Bühnenfinale münden, werden die Geschichten von fünf Charakteren erzählt, die wir dem Werk Erich Kästners entlehnt haben. In ihnen vermitteln sich die Nöte und Sehnsüchte der sogenannten „kleinen Leute“ im Deutschland der 30er und 40er Jahre des 20. Jahrhunderts. Ihnen allen ist zu eigen, dass sie – aus den unterschiedlichsten Beweggründen heraus – bereit oder gezwungen sind, ihr Leben zu verändern. Dies schließt die Möglichkeit ein, ihr ungastlich gewordenes Heimatland zu verlassen und irgendwo anders einen Neuanfang zu wagen. Vor dieser Frage steht die im Wortsinn tief verwurzelte Paula ebenso wie die gerade ausgebombte Berlinerin Mia. Der Beamte, der nie eine Kindheit hatte. Der Arbeitslose wie der Junge auf dem Weg zu seiner kranken Mutter.

Im Land, wo die Optionen blühn, erklingen Musiken vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Das kleine Orchester Musi nad Labem, diesmal aus fünf Künstlerinnen und Künstlern gebildet, musiziert vielfarbig und auf Instrumenten, die einen warmen, volkstümlichen Ton entstehen lassen. Das fünfköpfige Sängerensemble, diesmal ausschließlich aus dem Kern der Serkowitzer Volksoper geformt, verspricht die typische Serkowitzer Kombination von hoher Musizierkunst und Komödiantentum.

2011 von Wolf-Dieter Gööck und Milko Kersten gegründet, steht die Serkowitzer Volksoper für heiteres Musiktheater, das Ernsthaftigkeit, Albernheit, Wortwitz und ungestüme Musizierkunst verbindet. Das freie Ensemble macht Oper barrierefrei: mit ihren Produktionen wendet sich die Serkowitzer Volksoper an ein breitgefächertes Publikum und kommt auch Menschen entgegen, die nicht zu den typischen Theater- oder gar Opernzuschauern zählen.

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